„Positives Denken kann Krebs nicht heilen“….

…titelte der „Spiegel“ online am 24.01.18 um 12:46 Uhr. Positives Denken sei nur „Vermeintliche Heilkraft“. Gerne werde der Eindruck erweckt, Krebspatienten könnten ihre Heilungschancen durch Optimismus verbessern. Das sei falsch. Der Psychoonkologe Imad Maatouk vom Heidelberger Universitätsklinikum wird damit zitiert, dass das in Ratgeberbüchern häufig propagierte Konzept des „Positiven Denkens“ kritisch zu sehen sei. „Es kann die Patienten extrem unter Druck setzen, negative Gefühle nicht mehr zuzulassen, zu verbergen oder nicht mehr darüber zu reden“. Das könne einerseits die Betroffenen stark belasten und andererseits schädlich für soziale Beziehungen sein.

Das ist ganz sicher richtig! So funktioniert das Konzept des „Neu denken“ nämlich genau nicht. Es geht dabei nicht darum, dass der Patient seinen Willen beeinflusst oder die Erwartungen seines Umfelds erfüllt. Und es kann schon gar nicht darum gehen, jemandem eine vermeintlich positive Haltung aufzuzwingen. Sonst könnte ich ja behaupten, wenn jemand an seiner Krebserkrankung stirbt, liege es nur daran, dass er „nicht fest genug an sich geglaubt“ oder „nicht genug getan hat“, um seine Krankheit zu besiegen, dass er vielleicht sogar „selber schuld“ daran sei. Die Faktoren, warum jemand so ernsthaft erkrankt, sind vielschichtig, genau wie der Umstand, dass der Krebs möglicherweise zu spät erkannt wird und dann eben nicht mehr heilbar ist, weil die Zerstörungen im Körper unumkehrbar sind.

Es ist schade, dass der Artikel allein durch das Lesen seines teasers den Eindruck erweckt, dass positives Denken zwecklos sei! Abgesehen davon, dass ich das Wort „positiv“ gerne durch „zielgerichtet“ ersetzt sehe, möchte ich dringend eine Lanze dafür brechen, es dennoch zu tun. Aber wie genau soll man denn nun seine „Gesundheit Neu Denken“?

Der Artikel hat mir gezeigt, dass es sehr wichtig ist, den Unterschied zwischen dem Willen („ich will gesund werden!„) und der Vorstellungskraft („ich bin gesund!„) zu kommunizieren. Unser Wille wird vom Verstand gesteuert. Damit zwingen wir uns unter Umständen so etwas auf wie einen falschen Optimismus. Unsere Vorstellungskraft dagegen lenkt unseren mächtigsten Verbündeten – unser Unterbewusstsein!

Niemand erklärt das einfacher und besser als Emil Coué in seinem Buch „Die Selbstbemeisterung durch bewußte Autosuggestion„. Er erläutert die Prinzipien Verstand und Vorstellungskraft sehr einfach und klar und liefert das Rezept, wie man mit seiner Vorstellungskraft arbeiten kann. Idealerweise beginne ich mit dieser Selbst-Arbeit, bevor eine ernsthafte Erkrankung droht oder eingetreten ist. Also am besten gleich heute!

Neben dem eingangs zitierten Imad Maatouk befasst sich zum Beispiel auch das Klinikum in Bochum mit den Themen „positives“ Denken, Meditation und Lebensführung. Und kommt zu etwas anderen Ergebnissen, wie das Interview mit dem Chirurgen Dr. Waldemar Uhl über die besondere Bedeutung komplementärer Heilweisen als Ergänzung zur Schulmedizin bei Krebs zeigt: http://www.3sat.de/mediathek/?mode=play&obj=41287 (zuletzt abgerufen am 27.01.18).

„Positives Denken kann Krebs nicht heilen“….