Geistiges Heilen ist ein spiritueller Vorgang. Er bringt die universelle Lebensenergie zum Fließen. Unser Wissen darüber ist sehr alt. Ob chinesische Medizin, indische oder hawaiianische Lehren – alle benennen diese universelle Lebensenergie, beschreiben Energiebahnen bzw. -zentren und erläutern, dass wir über unser Bewusstsein mit dem Universum und untereinander in Verbindung stehen. Doch woher kommen unser „Bewusstsein“ und die „Lebensenergie“ eigentlich? Niemand würde die Existenz unseres Bewusstseins abstreiten, aber es ist weder messbar, noch wissen wir, woraus es genau besteht. Was die Lebensenergie betrifft, so gibt es mittlerweile zwar Mess- und Darstellungsverfahren zum Nachweis der elektromagnetischen Strahlung von Zellen, aber die Antworten auf die Fragen nach deren Zweck und ob es sich dabei tatsächlich um jene Lebensenergie handelt, stehen noch aus. Mit unserer verstandeslastigen, wissenschaftsgeprägten Denkweise stoßen wir also schnell an die Grenzen dessen, was wir für möglich halten.
Treffe ich jemanden, den ich längere Zeit nicht gesehen habe und erwähne, dass ich mittlerweile geistiges Heilen praktiziere, ernte ich verwirrte Blicke und eine gehörige Portion Skepsis. Wie soll das denn funktionieren? Und warum sollte ausgerechnet ich das auf einmal können? Hände auflegen? Heilarbeit machen? Das sei doch eher Einbildung, ein Placebo – den Leuten gehe es danach halt besser, weil ihnen mal jemand zuhört und sich um sie kümmert… Und immer wieder lese man schließlich über Scharlatane in diesem Bereich, die Notlagen und Krankheiten von Menschen ausnutzen, um wirkungslose Anwendungen und Mittelchen teuer zu verkaufen. Und wissenschaftlich haltbar sei es schon gar nicht… Der Ruf des Geistigen Heilens ist also nicht der beste.
Für Heiler ist es tatsächlich nicht so einfach, zu erläutern, was durch sie geschieht. Die Wahrnehmung der Klienten ist ebenfalls höchst unterschiedlich. Manche sehen Farben, einige fühlen etwas fließen, wieder andere hören Töne oder nehmen Wesenheiten wahr. Viele spüren jedoch – nichts. Und wäre das nicht genug, so erleben wir zwar in unserem täglichen Tun, dass „es“ wirkt, aber das Ergebnis der Wirkung ist nicht vorhersehbar. Klingt abschreckend, oder? Das liegt daran, dass wir (zu) viel mit dem Verstand und (zu) wenig mit dem Herzen hinschauen. Spirituelle geistige Techniken wirken deutlich unglaubwürdiger auf uns, als Statistiken über die Wirkungswahrscheinlichkeit komplexer chemischer Verbindungen in Medikamenten und deren Wechselwirkungen in unserem Körper. Denen vertrauen wir mehr, obwohl – oder weil – dahinter ein gigantischer Wirtschaftsapparat steht.
Tatsächlich aber folgen die Vorgänge beim Geistigen Heilen den Gesetzen unseres Universums, von denen wir vermutlich erst einen Teil verstanden haben. Geistheiler haben guten Kontakt zur Lebensenergie und der ihr zu Grunde liegenden universalen Quelle. Sie können bei Mensch, Tier und Natur und auch bei Gegenständen deren Schwingung anheben und damit eine Harmonisierung auf allen Ebenen bewirken. Dabei spielt es keine Rolle, ob ein Klient an eine Wirkung glaubt oder nicht – auch wenn die Ausrichtung darauf durchaus hilfreich ist. Das ist keine Scharlatanerie, sondern das Ergebnis von intensiver Arbeit und fortwährendem Training. Ganz wichtig zu verstehen ist aber auch, dass es immer der Klient selbst ist, der seine Heilung initiiert. Weder chemische Substanzen der (Schul-)Medizin noch ein Geistheiler können ihn gesund „machen“. Alles ist in uns selbst!
„Die Möglichkeit, dass Bewusstsein der wirklich konkrete Stoff der Realität ist, also die fundamentale Hardware, die die Software unserer physikalischen Theorien implementiert, ist und bleibt eine radikale Idee. Sie stellt unser gewohntes Bild auf den Kopf, so dass man sie vielleicht schwer fassen kann. Doch es mag sein, dass man so die härtesten Probleme der Naturwissenschaft und der Philosophie auf einen Schlag löst.“
Hedda Hassel Mørch in der FAZ vom 24.01.2018